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Ursprung von "Schwark"

 

Namensforschung *

Geographische Verteilung von SCHWAR(C)K heute *

Von Lübeck ins Ermland *

 

 

Namensforschung

Der Name Schwark bzw. Schwarck entstammt dem niederdeutschen Sprachgebiet aus Mecklenburg. Die unterschiedlichen Schreibweisen (mit k oder ck) entstanden durch die unterschiedliche Sprechweise der Namensträger und Hörweise der Schreiber in der Vergangenheit. Denn gerade in ländlicheren Bevölkerungsteilen konnten damals nicht alle Menschen lesen und schreiben. In Kirchenbüchern sind selten auch Variationen wie "Schwargk" oder "Schwarg" finden.

Einige Auszüge aus Namens-Wörterbüchern:

Bahlow, Dt. Namenslexikon

"SCHWARCK: (Hamburg, Rostock, Wismar), niederdeutsch, urkundlich Swerk "finsteres Gewölk"; [...]; Hinr(ich) Swerk ca. 1325 Lübeck.

Brockhaus Wahrig dt. Wörterbuch

"SCHWARK (m.; -(e)s; norddt.); Regen-, Gewitterwolk; mittelhochdeutsch swerc, swarc "dunkles Gewölk", althochdeutsch gismerc; zu suercan "finster werden", niederländisch Zwerk "wolkiger Himmel"

Riemann, "Preußisches Wörterbuch", 5 Bd., 1997.:

" SCHWARK m. f.., vereinz. u. mennonitisch niederdeutsch n. (gesprochen: Schwaark, Schwork) 'dunkle, plötzlich auftretende Regen- oder Gewitterwolke', Zitate: Herrke! Wi motte faohre, et kömmt e Schwark (Warnung vor Ungelegenheiten). Et dröppelt all, et dröppelt all, et kömmt e Schwark, et räjent all. Bei Regenwetter singen die Hüttenjungen: Schön´ op, schön´ op lewer Bruder Joakob! Loat et Schwarkke undagoahne on et Sennke (`Sonnchen`) värakoame (boaswestoane)! Schön´ op, schön´ op lewer Bruder Joakob! (Ermländisch). Wenn de Sonn oawends in de Schwarke underjeit, jefft am andre Dag Reje. (Ostpreußisch)."

 

Nachnamen waren ursprünglich nur vergängliche Beinamen bis die zunehmende Anzahl an Menschen im Umfeld mehr Differenzierung erforderte. Namen wurden auf unterschiedliche Weise gefunden z.B. aus Ortsbezeichnungen entlehnt oder bezogen sich auf den Vornamen des Vaters. Eine Gruppe von Nachnamen wurde auch aufgrund auffallender körperlicher oder geistiger Merkmale angehängt (Eigenschaftsname), wobei sich gelegentlich auch der Volkshumor kundtut.

 

Geographische Verteilung von SCHWAR(C)K heute

Eine geographische Auswertung des Telefonbuch für Schwarck bzw. Schwark ist interessant:

Verteilung von Schwarck (ca. 150 Haushalte)

 

 

Verteilung von Schwark (über 1000 Haushalte)

 

 

Für Schwark besonders aber für Schwarck ist in Holstein und Mecklenburg-Schwerin eine besondere Konzerntration zu beobachten. Zusätzlich lässt sich eine Schwerpunktbildung in NRW erkennen.

Zu vermuten ist, dass die Vertreibung der SCHWARKs aus Ostpreußen zu einer neuen regionalen Konzentration im Ruhrgebiet geführt hat. Schon Ende des 19. Jhdt. sind eine Vielzahl Ermländer auf der Suche nach auskömmlicher Arbeit ins Ruhrgebiet ausgewandert. Verwandtschaftliche Bindungen werden neben den Arbeitsmöglichkeiten dazu beigetragen haben, dass sich nach dem zweiten Weltkrieg viele der geflüchteten und vertriebenen Ostpreußen dort niedergelassen haben. Die Konzentration um Lübeck und Wismar bedarf einer anderen Erklärung, denn aufgrund des protestantischen Glaubens der Norddeutschen suchten die streng gläubigen Katholiken aus dem Ermland dort keine neue Heimat.

 

Von Lübeck ins Ermland

Unter dem 28.2.1349 findet sich im Niederstadtbuch der Stadt Lübeck folgende im Urkundenoriginal in Lateinisch gefasster Text, bei dem es sich um eine endgültige Verzichtserklärung im Zshg. Mit der Abwicklung eines Erbfalls zu handeln scheint:

"Johann Swerk bekennt, dass er von seinen Brüdern Nicolaus, Rathsschreiber zu Wismar, und Heinrich , Rathsschreiber zu Lübeck, wegen aller beweglichen und unbeweglichen Güter abgetheilt sei und von ihm nichts zu fordern habe."

Es ist durchaus vorstellbar, dass gerade dieser Johann Swerk mit der Verzichtserklärung (gegen Abfindung ?) seine Auswanderung von Lübeck nach Braunsberg vorbereitet hat. Braunsberg war Hauptstadt des Ermlandes vom frischen Haff wenige Kilometer flussauswärts der schiffbaren Passarge gelegen. Für viele Siedler (Kolonisten), die über die Ostsee kamen, war Braunsberg erste Station. Braunsberg wurde von Lübecker Bürgern um 1300 gegründet und besiedelt. Der nördliche Teil des Ermlandes (Kreise Braunsberg und Heilsberg) gilt 1350 als besiedelt. Ab 1400 ist die Zuwanderung aus Deutschland praktisch beendet.

In den "Monumenta Warmiensis", einer Urkundensammlung des Ermlands (= Warmen), ist das "Bürgerbuch" der Stadt Braunsberg zumindest in Teilen abgedruckt. Seit 1360 wurde Jeder, der die Bürgerrechte der Stadt erhielt, dort verzeichnet. In der Liste wird 1421 Niclos Swerg genannt, der das Bürgerrecht der Altstadt Braunsberg erhalten hat!

Als weitere frühe Quelle ist das Pfarrbuch Rößel interessant. 1475 wird hier Urban Swerg im Census von Warplauken (Worplauk) Nahe Rößel aufgeführt. Unter dem 2. Februar 1489 wird berichtet:

"Item Swerg der alde hat der kirchen 2m. [Mark] bescheyden zu Warplauken.".